Samstag, 22. September 2012


Naju-Ausflug in die Grube Messel am Samstag, 08.09.2012
-         Teilnahme NABU-Kreisjugendtag    –

Bei schönem. sonnigen Spätsommer-Wetter machte sich die Gruppe, bestehend aus rund 40 Kindern/Jugendlichen und ihren Betreuern auf den Weg.
Die Grube Messel bietet einen einzigartigen Einblick in die Entwicklung der Säugetiere. Ihre Entstehung verdankt sie einem starken Vulkanismus, der vor etwa 60 Mio Jahren in Deutschland einsetzte und bis vor fast 10.000 Jahren andauerte. Nicht immer drang die flüssige Lava bis ganz an die Oberfläche vor. Gelegentlich erreichte sie nur das Grundwasser, das dann plötzlich verdampfte und Explosionskrater hinterließ.
Die 2-stündige, geführte Grubenwanderung brachte uns zunächst die Geschichte der Grube Messel näher. Gedacht als Industriestandort, wurde ab 1884 dort Ölschiefer zur Rohölgewinnung abgebaut. Danach sollte sie als Mülldeponie dienen (1962).Doch durch die inzwischen gefundenen Fossilien bekam die Grube bundes- und weltweit Aufmerksamkeit und wurde im Jahre 1995 das erste Welt-Naturerbe der UNESCO in Deutschland.
Seitdem öffnet sie als „Fenster in die Vergangenheit“ einen Blick in die Umwelt und das Leben der Eozän-Zeit vor etwa 48 Mio Jahren, einer Zeit, in der die Säugetiere sich nach dem Aussterben der Dinosaurier explosionsartig entwickelt haben.
Aus dem Explosionskrater wurde ein See. Um ihn herum wuchsen Palmen, im Wasser tummelten sich Schildkröten, Krokodile und Frösche, denn zu dieser Zeit war es dort noch warm und feucht. Auch das umgebende Land war von zahlreichen Tieren bewohnt, die zum See kamen, um ihren Durst zu stillen. Manchmal stürzten sie dabei  ins Wasser und ertranken. Neue Forschungen lassen sogar vermuten, dass das Wasser zu bestimmten Jahreszeiten durch giftige Bakterien verseucht war, sodass die trinkenden Tiere betäubt ins Wasser fielen und auf diese Weise starben. Dadurch wurden auch viele Landtiere im Schlamm des Messeler Sees eingebettet und hervorragend konserviert. Unter ihnen finden sich Käfer, Fledermäuse, Schlangen und Säugetiere, darunter das Fossil eines Pferdes, das nur 50 cm groß war und noch keine richtigen Hufe hatte: das sog. „Messeler Urpferdchen“. Es galt damals als wissenschaftliche Sensation, da mit seiner Hilfe die Entwicklung der Pferde aufgezeigt werden konnte.
Erstaunlich ist die Artenvielfalt der Fische und der Fledermäuse. Dadurch, dass sich auch die Mageninhalte der gefundenen Tiere gut erhalten haben, bekam man ein genaues Bild von den Tieren und Pflanzen, die damals dort anzutreffen waren sowie vom Klima, das zur damaligen Zeit am See geherrscht hat und das sich heute noch in einem Biotop im malayischen Regenwald findet. Man trifft dort genau dieselben Pflanzen und auch noch einige Tiere an, die zur damaligen Zeit auch in Messel lebten und nicht ausgestorben sind.
Besucher dürfen an einem Platz in der Grubensohle im Ölschiefer-Abraum eigenhändig nach Fossilien suchen. Unsere Gruppe fand innerhalb kurzer Zeit das Fossil eines Blattes  und eines Prachtkäfers, dessen Farben auch nach so langer Zeit noch bestechen. Leider dürfen keinerlei Fundstücke oder Platten mitgenommen werden; sie werden weggeschlossen und künftigen Besuchern gezeigt. Fundstücke, die die Archäologen des Senckenberg-Museums Frankfurt und des Darmstädter Landesmuseums finden, werden sofort in Wasser-Eimer getaucht, damit sie bis zur Präparierung nicht austrocknen und evtl. auseinanderbrechen. Von den Fundstücken werden Abdrücke angefertigt, die den Besuchern  an innerhalb der Grube aufgestellten Containern gezeigt werden. So ist das Fossil des Ur-Pferdchens selbstverständlich nur eine Kopie, denn ein Original ist viel zu wertvoll und wird daher nur in den Museen im Original ausgestellt.
Beeindruckend war auch die Vorführung am „artesischen Brunnen“, bei dem man  eine Ahnung bekommt von dem Druck, der noch heute unter der Grubensohle herrscht. Öffnet man das Ventil, so sprudelt das Wasser, übrigens Trinkwasser, hervor. Bei dem schönen, heißen Sommerwetter war jeder froh über eine Abkühlung. Besonders zur Mittags-zeit heizt die Sonne die Grubensohle mächtig auf.
So waren alle froh, als es nach der Besichtigung und interessanten Führung zum nahegelegenen Gutshof Thomashütte ging, in dessen schattigem Biergarten ausgeruht und ein Imbiss eingenommen wurde. Der Spielplatz lockte dann die jüngeren Teilnehmer rasch wieder vom Tisch und verhalf zu ein wenig Bewegung, bevor es dann wieder nach Hause ging.  Unser interessanter und schöner Ausflug ging zu Ende!












Dienstag, 7. August 2012

Bericht von Birgit Weber
Über die Schwalben
...haben wir ein erstes Treffen am 28.04.12 gehabt; dabei haben wir uns über die Schwalben informiert, welche Arten es gibt, wie sie ihre Nester bauen und nutzen, welche Nahrung die Schwalben brauchen und wie sie ihre Jungen aufziehen. Tina hat einen Wettbewerb ausgerufen: Wer sieht die erste Schwalbe und wo hat sie ihr Nest? Wer am schnellsten ist, dem winkt eine kleine Überraschung. Na, und was soll man sagen? Noch am gleichen Abend hat Lea Meissner (12) das erste Nest in ihrer Nachbarschaft entdeckt! Und was war die Überraschung? Na, eine NAJU-Kappe, eine Becherlupe und einen kleinen Gutschein für Eis. Hat sich gelohnt, denn Ende April hatten wir immerhin um die 20 ° C; es war trocken und warm. Lea wohnt in Steinbach in der Nähe des Friedhofs, nicht sehr weit vom Feuerwehrhaus, an dem ebenfalls mehrere Nester anzutreffen sind. Das ist in diesem Jahr besonders spannend, weil das Feuerwehrgerätehaus momentan renoviert wird. Es musste gesäubert werden, bei dieser Aktion sind ein paar Nester kaputtgegangen; nach dem Streichen, als im oberen Bereich wieder Ruhe einkehrte, haben die Schwalben aber sofort mit dem Neubau begonnen, gerade so, als ob nichts gewesen wäre! Die Handwerker scheinen nur eine Abwechslung für sie zu sein, stören lassen sich die Schwalben von ihnen nicht. So haben sie mittlerweile ihre zweite Brut großgezogen. Zwei Wochen später, am 12.05.12, treffen wir uns erneut, um über die Schwalben mehr zu erfahren. Nach einer kleinen Wiederholung der vorherigen Stunde machen wir uns auf den Weg, um im Ort einige Schwalbennester zu besichtigen. Wir wissen jetzt: im Dorf brüten die Mehlschwalben, auf dem Bauernhof findet man die Rauchschwalbe. Bei dieser Art werden wir sofort fündig beim Bauern Heini Bill, der in Richtg. Oberweyer einen Aussiedlerhof betreibt. Heini hatte im vorigen Jahr 40 (!!!) Schwalbennester, das ist großartig. Diese Zahl wird in diesem Jahr aber nicht ganz erreicht. Schon auf dem Hof sehen wir die Schwalben fliegen, und im Stall können wir gut beobachten, wie schnell die Schwalbeneltern hin- und herfliegen, um ihre Jungen zu füttern. Sie scheinen riesigen Hunger zu haben, denn ohne Pause werden die Nester angeflogen. Die Rauchschwalbe ist ein schöner Vögel; nicht nur schwarz/weiß, sondern etwas rötlich auf dem Bauch und mit langen, gegabelten Schwanzfedern kann sie pfeilschnell fliegen. Jezt dürfen wir uns alle noch ein gerade geborenes Kälbchen ansehen und die anderen Ställe besichtigen. Das war ein tolles Erlebnis! Den Abschluss bilden ein paar Spiele auf der gegenüberliegenden Wiese. Bei der Gelegenheit besuchen wir auch mal die Niströhren der Waldkäuze, die in alten Obstbäumen aufgehängt sind. Es ist ein Fiepen zu vernehmen, also gibt es auch dort Jungtiere. Ein Erlebnis war sicherlich auch unsere Aktion "Einen Tag in der Natur verbringen", die am 18.05.12 nahe der Krombachtalsperre im Westerwald stattfand. Wir besuchten dort die Teilnehmer des Steinbacher Jugendfeuerwehrzeltlagers auf dem Pfadfindergelände in Westernohe. Einige von ihnen sind gleichzeitig Mitglieder des Naju. Morgens um 10 .00 h treffen sich 8 Kinder mit den Betreuern Tina und Birgit an der Schule, um nach Westernohe zu fahren. Dort angekommen, kommt prompt die Sonne hervor, es erwärmt sich auf 12-15 °C (zuvor hat es dort ca. 1 h lang geregnet). Bei Spiel und Spass auf der Wiese und im Wald vergeht die Zeit wie im Flug. Als Selbstversorger haben wir zu Mittag "Chili con carne" mitgebracht, es muss gespült werden. Stöcke füpr Stockbrot, zum Bau von Pfeil und Bogen sowie für Bastelarbeiten werden gesucht, Gabriel und Simon bauen eine Trage, womit das Feuerholz geholt wird. Nach einem gemeinsamen "Tischkicker"-Match (mit lebenden Personen) gibt es Kaffee und Kuchen. Wer will, baut sich einen Bogen, schnitzt sich einen Stock oder bastelt einen Natur-Webrahmen. Leider beginnt es nach 17.00 h zu regenen, dass sich die Gruppe um 18.00 h auf den Heimweg macht. Gerne hätten wir noch am Lagerfeuer verweilt... SCHÖN WAR'S!

Liebe Grüße vom Naju-Team
Lothar, Tina und Birgit